Am Montag vor Weihnachten lud der TTC Borussia Spandau e.V. zum letzten Trainingstag des Jahres 2015 ein, um die letzte Gelegenheit zu nutzen, sich vor der großen Festtagsvöllerei noch ein paar Kilos herunter zu schwitzen.
Doch bevor die Erwachsenen ihr Training starteten, standen bereits um 18:00 zwei Trainer erwartungsfroh in der Halle und begrüßten kurze Zeit später sieben Kinder und Jugendliche aus Syrien und Afghanistan zu ihrem ersten Tischtennistraining in Deutschland. Eine ehrenamtliche Helferin aus dem Verein, die die Jungs durch ihr Engagement im Flüchtlingsheim kennt, hatte sich Anfang Dezember mit der Frage an den Vorstand gewandt, ob ein Training für junge Flüchtlinge in Spandau möglich wäre. „Als die Anfrage kam, war es für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir das machen. Sozusagen als Weihnachtsgeschenk“, antwortete der Vorstand, der sofort die Koordination übernahm.
Einer kurzen Begrüßung auf Englisch, die nahezu simultan von zweien unserer Gäste ins Arabische und in Farsi übersetzt wurde, folgten Aufwärmprogramm, Einlaufen und Merkball. Nach kurzen Ballgewöhnungsübungen ging es dann an die Tische. Viele der Teilnehmer schienen auch in ihrer Heimat schon Tischtennis gespielt zu haben, denn das Niveau war durchaus fortgeschritten. „Auch das Kaiserspiel und das Zählen auf Deutsch klappte ohne Probleme und mit viel Begeisterung“, erzählte Trainer Stefan.
Zum krönenden Abschluss gab es noch eine Riesenrunde, bei der alle nochmal vollen Einsatz zeigten. „Es hat uns allen viel Spaß gemacht, ich habe viele glückliche Gesichter gesehen, und die Kids haben sich am Ende mehrfach bei mir bedankt“, zog Trainerin Sandra ein durchweg positives Fazit.
Für die Integration von Kindern und Jugendlichen ist es enorm wichtig, aus der Enge eines Heimes herauszukommen, und wir arbeiten daran, dass dieser Besuch in der Spandauer Halle keine Eintagsfliege war. Auch die Neu-Berliner waren Feuer und Flamme. Fast alle würden gerne wieder kommen
(Bericht: Stefan Peters)